Von Lutter nach Leymen
Du bist hier: Wanderparadies Wasgau Sundgau 2019 Von Lutter nach Leymen
Etappe 4 von 4
Diese Wanderung beschreibt die letzte Etappe der Mehrtagestour "Circuit des Trois Châteaux" von Leymen nach Leymen. Sie beginnt in Lutter und führt uns durch Wiesen und Wälder fast stetig bergauf zum Raemelspitz oder Remel, der mit 832 m sowohl der höchste Punkt des Drei-Burgen-Weges als auch des Sundgaus darstellt. Bei klarer Luft können von dort einige Viertausender der Alpen sichtbar sein. Anschließend verläuft der Weg auf der Französisch-Schweizer Grenze und wir erreichen nach der Rittimatte den kleinen Schweizer Ort Burg im Leimental mit seinem Schloss Biederthal. Von dort geht es nach der Überquerung von zwei schönen felsigen Bachtälchen wieder bergauf und durch das Niederholz zum Schweizer Kloster Mariastein. Über den Heulenhof gelangen wir zum letzten Highlight der Tour: der prächtigen Burg Landskron mit ihrem atemberaubenden Rundlick. Nach einem kurzen Abstieg erreichen wir in Leymen das Ziel dieser Tour.
Praktische Informationen
Interaktive Tourenkarte: http://umap.openstreetmap.fr/de/map/von-lutter-nach-leymen_320890#13/47.4666/7.4355
Wanderkarte: ET 3721 - Huningue/Bâle/SundgauDruckversion: Von Lutter nach Leymen (pdf)
Download: Von Lutter nach Leymen (gpx)
Startpunkt: Auberge et Hostellerie Paysanne in Lutter. Parkmöglichkeiten gibt es nur entlang der Straßen.
Koordinaten (Dezimalgrad - WGS 84): 47.466627° / 7.380748° oder mit Google Maps herkommen: https://goo.gl/maps/JsjfeM429e7EwokX6Endpunkt: Leymen (Station). Zurück zum Startpunkt ausschließlich mit eigenem PKW oder Taxi.
Öffentliche Verkehrsmittel: Busse von St-Louis nach Lutter (Auberge Paysanne) auf der Strecke Biederthal - St-Louis (Linie 759) (Fluo Grand Est 68).
https://www.fluo.eu/de/fahrplanauskunft/4/JourneyPlanner
Alternativ Busse von Mulhouse oder Altkirch (Linien 831 oder 835).Ungefähre Länge:
19,4 kmAnstieg:
676 m (Abstieg 736 m)Anforderungen: Mittelschwere Wanderung auf gut markierten Waldwegen und -pfaden mit asphaltierten Streckenabschnitten. Da es auf dieser Tour wenig Schatten gibt, ist vor allem im Sommer jeglicher Sonnenschutz empfehlenswert.
Einkaufsmöglichkeiten: Kloster Mariastein (CH): Lebensmittelladen
Leymen: LebensmittelladenEinkehr: In Lutter , Burg i.L. , Mariastein und in Leymen .
Übernachtungsmöglichkeiten: In Lutter , Mariastein und in Leymen .
Hinweise: Die Drei-Burgen-Tour hat eine eigene Markierung, die die Burg Morimont stilistisch darstellt: Circuit des Trois Châteaux (stilisierte Burg auf braunem Hintergrund). Diese befindet sich an jeder Kreuzung auf oder neben den Richtungsweisern des Vogesenclubs und ist manchmal etwas versteckt. Generell sind die Markierungen teilweise erst auf den zweiten Blick zu erkennen, wer Karten lesen kann, ist definitiv im Vorteil! Auf den Abschnitten zwischen den Kreuzungen ist sie in der Regel nicht vorhanden und wir folgen den herkömmlichen Markierungen des Vogesenclubs.
Wegbeschreibung
Wir folgen der Rue de Kiffis nach Süden und der Markierung Rote Raute uns passieren schnell das schöne Haus "Tribunal" von 1542. Nach etwa 400 Metern biegen wir links in den Chemin des Bois ab, der kurz später einem Grasweg Platz macht. In leichter Steigung geht es nun durch Streuobstwiesen und in den Wald hinein. Wir folgen dem Weg mit der Markierung Rote Raute, der uns nach einer Weile bergab zu einer Kreuzung führt. Dort gehen wir geradeaus weiter und durchqueren bald eine Wiese (Lange Matten) nach links (Markierung Rote Raute).
An der Straße biegen wir links ab und folgen ihr ungefähr 300 Meter. Dann biegen wir halbrechts ab und folgen dem Naegelsbergweg mit der Markierung Gelbes Andreaskreuz Richtung Raemel. Zwischendrin bietet sich uns eine schöne Aussicht Richtung Süden bevor es wieder in den Wald geht. Nach zwei Kurven biegen wir rechts auf einen Pfad ab und folgen ihm zur Französisch-Schweizer Grenze (Markierung Gelbes Andreaskreuz). Dort biegen wir links ab und wandern nun auf der Französisch-Schweizer Grenze. Wir folgen dem mit der Markierung Gelbes Andreaskreuz, der auf dem felsigen Grat verläuft und erreichen den Raemelspitz (1) mit seinem Aussichtstürmchen.
Remelturm
Der 8 Meter hohe Remelturm wurde 1901 von der Schweizer Armee erbaut und während des Ersten Weltkrieges als Militärbeobachtungsposten genutzt. 2005 wurde er saniert und bietet ein wunderschönes Panorama von der Kirche St-Martin des Champs im Nordwesten bis hin zu einigen Viertausendern der Alpen bei klarer Sicht.
Wir folgen unserem Wanderweg mit der Markierung Gelbe Raute Richtung Burg. Nach einer Weile öffnet sich der Blick links nach Norden und wir erreichen die Rittimatte, die uns eine schöne Aussicht auf Lutter, Wolschwiller, Oltingue mit der Kirche St-Martin des Champs und den Vogesen im Hintergrund beschert. Wir folgen geradeaus dem Weg an einem Haus vorbei, der von dortan asphaltiert ist. An der darauffolgenden Kreuzung halten wir uns links und folgen dem Schotterweg (Hohlweg) mit der Markierung Gelbe Raute hinab. Etwa 100 Meter weiter biegen wir rechts auf einen Pfad ab, der uns zwischen Zäunen hinab zum Dorfplatz von Burg im Leimental führt (Markierung Gelbe Raute). Von hier lohnt sich ein kurzer Abstecher rechts hinauf zum Schloss Biederthal (2) (Straße Schlossberg).
Schloss Biederthal
Erstmals 1250 erwähnt, wurde das Schloss Biederthal durch das Erdbeben von 1356 zerstört. Nach dem Wiederaufbau ging sie als Lehen an die Herren von Biedertan und 1401 an die Wessenberger, die die Burg bis ins 19. Jahrhundert behalten. Heute befindet sich das Schloss Biederthal in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich.
Zurück am Dorfplatz folgen wir dem Dorfweg hinab zur Straßenkreuzung, biegen links ab und folgen den Wegmarkierungen des Solothurner Waldwanderweges (Gelbe Raute) Richtung Bad Burg. Am Sternenhof biegen wir rechts ab und folgen unserem Wanderweg Richtung Heulen und Flüh. Nach etwa 200 Metern halten wir uns links und verlassen den asphaltierten Weg. Wir überqueren zwei landschaftlich reizende felsige Bachtälchen bevor es hinauf zum Geissberg geht, auf dem der Weg wieder dem Grenzverlauf folgt.
An einer etwas unscheinbaren Stelle halten wir uns rechts und gelangen zu einer Wiese mit Obstbaumreihen, die wir umgehen. Wir überqueren die Straße und folgen weiterhin dem Weg mit der Markierung Gelbe Raute Richtung Heulen und Flüh. Nach einem kurzen Waldstück führt uns der Weg am Waldrand entlang und wir halten uns an einer Gabelung links. Unser Wanderweg (Markierung Gelbe Raute) führt uns nun durch das "Niederholz" und wir folgen an den Abzweigungen immer den Schildern nach Heulen und Flüh. Nach einer Weile erreichen wir ein Wohngebiet und wir folgen der unteren Straße Am Rebberg. Zwischen den Häusern können wir auch schon das Kloster Mariastein sehen. Die Straße Am Rebberg geht in den Paradiesweg über und am Ende der Siedlung biegen wir rechts ab, um zum Kloster Mariastein (3) zu gelangen. Wer sich den "Umweg" zum Kloster sparen möchte, biegt links ab und gelangt in wenigen Minuten zum Heulenhof.
Kloster Mariastein
Eines Tages schlief eine Schäferin, die mit ihrem Sohn Schafe hütete, im Schatten einer Höhle ein. Während sie schlief fiel er in den Abgrund und sie machte sich auf die Suche im Tal. Sie fand ihren Sohn unverletzt. Er sagte ihr, die Heilige Jungfrau habe ihn gerettet und bat sie eine Kapelle am Rande dieser Höhle zu erbauen.
Seit dem 14. Jahrhundert ist diese Höhle als Pilgerort bekannt. Die Klosterkirche wurde erst 1655 erbaut und beherbergte Benediktinermönche aus Beinwil. Im 20. Jahrhundert wurden barocke Elemente in die bis dahin gotische Kirche hinzugefügt.
Nach der Klosterbesichtigung folgen wir der Straße Steinrain beim Hotel Jura (Markierung Gelbe Raute). Der Weg verläuft in weitem Bogen um die Felder herum. An den Abzweigungen halten wir uns links Richtung Heulenhof und passieren bald die Annakapelle. Am Heulenhof biegen wir rechts ab, passieren die Französisch-Schweizer Grenze und können den besten Ausblick auf die Burg Landskron genießen. Wir lassen den Heulenhof rechts liegen und folgen dem Erdweg nach links und bergab. An der Haarnadelkurve biegen wir scharf rechts ab und durchqueren das Wohngebiet Annexe Tannenwald. Wir folgen dem Weg mit Markierung Blaues Rechteck (GR 531) Richtung Leymen und anschließend der Markierung Blaues Dreieck hinauf zur Burg Landskron (4).
Burg Landskron
Die Burg Landskron wurde im 13. Jahre durch die Herren Münch von Basel erbaut. Lange blieb die Burg in deren Besitz bevor sie an die Herren von Hachberg und Baden überging. 1515 ließ Kaiser Maximilian I. von Österreich die Burg als Festung an der Grenze ausbauen. Durch den Westfälischen Frieden 1648 ging die Burg an Frankreich und wurde daraufhin Garnisonsort und Staatsgefängnis. 1814 wird sie zerstört.
Heute ist die Ruine ein Touristenmagnet und Naherholungsort mit einer atemberaubenden Panoramaaussicht. Wir können das Glaserbergmassiv im Südwesten und die Kirche St-Martin des Champs im Westen sehen. Auch die Vogesen im Nordwesten und der Schwarzwald im Nordosten sind zu sehen.
Der Gefangene auf der Landskron
Als die Burg Landskron Staatsgefängnis war, wurden vor allem politische Gefangene eingekerkert. So auch der in New Orleans geborene Bernard Duvergier. Nachdem dieser durch Frankreichs Verlust von Louisiana in Versailles lebte, wurde er wegen einer ungern gesehenen Liebschaft in der Burg Landskron eingekerkert. Erst nach 21 Jahren wurde er befreit, war aber nach dieser langen Haft nicht mehr lebensfähig und starb wenig später in Straßburg.
Der Legende nach suchte die junge Dame von Versailles mehr als 20 Jahre nach ihrem Geliebten und fand ihn endlich. Ein Wirt aus Flüh und einige Burschen heckten einen Rettungsplan aus und befreiten den Gefangenen. In liebender Umarmung fanden sich die beiden Geliebten wieder.
Nach der Burgbesichtigung folgen wir dem Weg mit der Markierung Blaues Dreieck hinab Richtung Leymen. An der Kreuzung biegen wir rechts und sofort wieder links ab. Kurze Zeit später erreichen wir eine Straße (D 23IV) und die ersten Häuser von Leymen. Wir folgen der Straße nach links und überqueren vor dem Bahnhof von Leymen die Gleise. Über den Bahnsteig erreichen wir den Startpunkt dieser Mehrtagestour.