Stadtrundgang Bouxwiller
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Bouxwiller ist ein kleines, verschlafenes und vor allem sehr hübsches Städtchen am Fuße des Bastberges und unweit der Nordvogesen. Von den mittelalterlichen Bauten sowie Reste der Stadtmauern sind teilweise gut erhalten und es gibt hier viel zu entdecken. Diese Tour führt uns ins Herz von Bouxwiller und zu den Resten der Stadtmauern. Viele Gebäude sind mit dreisprachigen Infotafeln versehen.
Praktische Informationen
Interaktive Tourenkarte: http://u.osmfr.org/m/711679/
Wanderkarte: ET 3714 - La Petite Pierre / Niederbronn-les-Bains / PNR des Vosges du NordDruckversion: Stadtrundgang Bouxwiller (pdf)
Download: Stadtrundgang Bouxwiller (gpx)
Startpunkt: Parkplatz am Place du Château in Bouxwiller.
Koordinaten (Dezimalgrad - WGS 84): 48.825299° / 7.482712° oder mit Google Maps herkommen: https://goo.gl/maps/qt5EPHHm768xyNsB8
Alternative(r) Startpunkt(e): Parkplatz "Parking des Remparts": https://goo.gl/maps/twia7ZQJ6psDgTer8
(wer hier startet, wandert versetzt zur Beschreibung).Öffentliche Verkehrsmittel: Bus zur Haltestelle Bouxwiller (Schattenmann).
https://fluo.euZuweg von der Haltestelle Bouxwiller (Schattenmann) zum Stadtrundgang (ca. 0,1 km):
Wir folgen der Grand Rue nach Süden und biegen gegenüber der ehemaligen Synagoge/Musée judéo-alsacien rechts in den Chemin des Remparts ab.
Wer mit dem Bus anreist, wandert versetzt zur Beschreibung.Ungefähre Länge:
2,1 kmAnstieg:
21 mAnforderungen: Leichte Tour auf teilweise unmarkierten Straßen und Wegen. Der Rundgang ist mit dreisprachigen (französisch, deutsch und englisch) Infotafeln versehen. Da es auf dieser Tour wenig Schatten gibt, ist vor allem im Sommer jeglicher Sonnenschutz empfehlenswert.
Einkehr: Vor Ort.
Tipp: Die Besichtigung der beiden Museen "Musée judéo-alsacien" und "Musée du Pays de Hanau" ist empfehlenswert. Mehr Infos unter http://judaisme.sdv.fr/today/musee/ und https://www.museedupaysdehanau.eu/.
Wer noch an den geologischen Besonderheiten des Bastberges interessiert ist, kann diese Tour mit dem Geologischen Lehrpfad des Bastberges kombinieren. Dazu folgen wir kurz vor der Eglise St-Léger (1) geradeaus der Rue Schattenmann und biegen an deren Ende links in die Rue du Bastberg ab. Kurz darauf befinden wir uns an der ersten Station des Lehrpfades (rechts). Zurück zum Stadtrundgang über denselben Weg. Dies vergrößert diese Tour auf insgesamt 9,3 km und 167 Höhenmeter.
Geschichtliches
- 1260: Die Herren von Lichtenberg erhalten die Bouxwiller als lothringisches Lehen. Sie befestigen das Städtchen.
- 1335: Die Burg von Bouxwiller wird erbaut.
- 1343: Bouxwiller erhält zum ersten Mal Stadtrecht.
- 15. Jhd.: Bouxwiller wird zum Verwaltungsstützpunkt der Lichtenberger.
- 1480: Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers, geht die Stadt an die Herren von Hanau-Lichtenberg.
- 1525: Während des Bauernkriegs wird die Burg zerstört und anschließend wiedererbaut.
- 1638: Während des Dreißigjährigen Kriegs wird die Burg von kroatischen Truppen erneut zerstört.
- 18. Jhd.: Hans-René von Hanau-Lichtenberg baut die Burg in eine Schlossanlage mit Gärten aus. Nach seinem Tod geht die Burg 1736 an die Herren von Hessen-Darmstadt.
- 1794: Die Burg wird völlig zerstört. 11 Jahre später wird sie geschliffen.
- Heute ist von der ursprünglichen Burg, auf deren Standort sich eine Schule befindet, nur noch die Kapelle vorhanden, in der sich ein Museum befindet.
Wegbeschreibung
Der historische Rundgang durch Bouxwiller beginnt am Place du Château vor dem Rathaus (Hôtel de Ville), das die ehemalige Kanzlei der Grafschaft Hanau-Lichtenberg war. Die interessantesten Sehenswürdigkeiten sind mit einer gläsernen Infotafel bestückt, auf denen ein schwarzer Pfeil zur nächsten Station weist. Offiziell werden 21 Sehenswürdigkeiten vorgestellt.
Wir lassen das Rathaus links liegen und biegen vor der Post links in die Rue des Seigneurs ab. Auf der Rückseite des Rathauses befinden sich öffentliche Toiletten. Es geht rechts eine schmale Treppe hinauf, die uns zum Marché aux Grains (Kornmarkt) führt. Wir überqueren den Platz und biegen an seinem Ende links in die Rue des Roses ab und folgen ihrem Straßenverlauf bis zur Grand' Rue. Hier biegen wir rechts ab und folgen der Grand' Rue bis zum Musée judéo-alsacien (Trinkwasserspender).
Hier geht es links auf den Chemin des Remparts entlang der ehemaligen Stadtmauer. Wir gelangen zur Rue du 22 Novembre und machen einen ganz kurzen Abstecher nach links zur mittelalterlichen Stadtmauer. Ansonsten folgen wir der Rue du 22 Novembre nach rechts, überqueren die Rue des Mines, biegen links in den Friedhof ab und erreichen die Eglise St-Léger (1).
Wir umrunden die Kirche und steigen über eine Treppe hinab zur Rue des Mines, der wir nun ein paar Meter nach rechts folgen. Anschließend geht es links in die Rue du Canal durch das Poterne du Prêtre und gleich darauf erneut links in die Rue des Juifs. Wir folgen dann rechts der Rue de l'Eglise an der protestantischen Kirche vorbei und halten uns an der Gabelung rechts. Es geht rechts auf die Rue du Canal und gleich wieder links in die Rue Commune. An deren Ende gehen wir geradeaus weiter und können hier einen kurzen Abstecher auf die ehemalige Stadtmauer (2) machen.
Durch das kleine Tor gelangen wir zur Rue du Fossé, der wir nach links folgen und in die Grand' Rue mündet. Hier biegen wir links ab und folgen der Grand' Rue eine ganze Weile bis wir rechts in die Rue des Seigneurs abbiegen. Diese führt uns zurück zum Place du Château, den wir gegen den Uhrzeigersinn umrunden.
Legenden
Die böse Barbe
Nach dem Tod seiner Gemahlin, verliebte sich Graf Jakob von Lichtenberg, auch der Bärtige genannt, in eine junge Bäuerin aus dem badischen Ottenheim und nahm sie mit auf sein Schloss in Bouxwiller. Doch von nun an zeigte sie ihr wahres Gesicht, indem sie ihre Untertanen zur Zwangsarbeit nötigte und folterte diejenigen, die ihr Widerstand leisteten. Graf Jakob sah ein, dass er sich von ihr trennen musste und später wurde sie der Hexerei angeklagt auf einem Scheiterhaufen verbrannt.
Der Bildhauer Marderstecken
Der Landgraf von Hanau-Lichtenberg, der das Schloss in Bouxwiller erbauen ließ, hatte einen deutschen Bildhauer, der Marderstecken hieß. Dieser zwar ein netter Zeitgenosse, aber auch ein sehr Fauler. Und trotzdem war er am Ende des Tages immer mit seiner Arbeit fertig. Nachdem er sein letztes Werk gefertigt hatte, schleppte der Teufel ihn den Schlosskeller wo der Bildhauer seitdem keine Ruhe findet...