Waldeck, Rothenbourg, Helfenstein und Falkenstein

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Vier-Burgen-Klassiker

Diese Tour darf als eine der schönsten in den Nordvogesen genannt werden. Sie beginnt am Bade- und Paddelweiher Etang de Hanau und führt uns zur Burg Waldeck mit ihrem markanten Bergfried. Von dort geht es weiter zum eindrucksvollen Felsmassiv des Erbsenfelsen und anschließend zum malerischen Erbsenweiher samt Kapelle und Grotte. Durch das Rothenbachtal führt uns der Weg zur kleinen Burg Rothenbourg, die eine verwunschene Atmosphäre verströmt. Über die Nachbarburgen Helfenstein und Falkenstein, bei der es mit schöner Aussicht viel zu entdecken gibt, führt uns der Weg zum hübschen Etang de Lieschbach. Nach einer letzten Steigung zum Col Kachler geht es wieder hinab zum Etang de Hanau. Wem die gesamte Tour zu lang ist, kann sie in eine Nord- und Südschleife aufteilen.

Praktische Informationen

Wegbeschreibung

Variante 1

Diese Variante beschreibt die Südschleife und beginnt deswegen mit einer anderen Wegbeschreibung. Wir folgen der Straße nach Osten entlang des Ufers und den Markierungen Roter Ring und Gelber Ring Richtung Parking de la Rothenbourg. Wir lassen das Hotel links liegen und halten uns an einer Abzweigung links (Markierungen Roter Ring und Gelber Ring). An einer weiteren Abzweigung biegen wir rechts ab (Markierungen Roter Ring und Gelber Ring) und folgen einem endlos scheinenden geraden Weg bis zur Forststraße, der wir nach links folgen. An der Kreuzung nehmen wir den rechten Weg, der leicht hinauf steigt. Wir kreuzen einen Pfad (Markierung Blauer ausgefüllter Kreis), dem wir rechts hinauf zur Burg Rothenbourg (3).
Ab hier ist der Weg weiter unten ab Punkt 3 beschrieben.

Der Verlauf der Variante 1 ist in der Karte rot gestrichelt.

Wir folgen dem Weg nach Westen mit der Markierung Gelbes Rechteck (GR 532) Richtung Waldeck. Wir lassen die Tennisplätze links liegen und gelangen zum Torfmoor, der "Tourbière de Hanau". Wer möchte, kann den kurzen botanischen Rundweg auf Holzstegen mit in die Wanderung einbauen.

Wir folgen dem Weg mit der Markierung Gelbes Rechteck (GR 532) geradeaus durch das Torfmoor und gelangen schließlich zu einer Forststraße, der wir nach links folgen. Nach ein paar Metern biegen wir rechts ab und erreichen eine Wiese. Diese überqueren wir, während wir die Burg Waldeck vor uns sehen, passieren einen Bildstock und erreichen den Weiler Waldeck (Markierung Gelbes Rechteck (GR 532)). Wir durchqueren den Weiler, biegen vor dem Felseneinschnitt links ab und folgen dem markierten Pfad hinauf zur Burg Waldeck (1).

Im 13. Jahrhundert erbaut und 1635 endgültig zerstört, bietet die Burg Waldeck trotz des Besteigungsverbot des Bergfriedes eine tolle Aussicht auf die Umgebung. Wer ein gutes Auge hat und die genaue Richtung kennt, kann die Burg Falkenstein in der Ferne entdecken. Auch sonst gibt es viel auf dieser dreiteiligen und legendenträchtigen Burg zu entdecken.

Der Ritter, seine Liebe(n) und der Teufel

Zu der Zeit der Kreuzritter entschied sich der Herr der Burg Waldeck ein solcher zu werden. Er schwor einen Eid und kündigte seine Abreise an. Doch bevor seine Reise losging, begegnete er einer jungen und hübschen Bäuerin, in die er sich Hals über Kopf verliebte. Um ihr zu zeigen, dass er Herrscher dieser Ländereien war, ließ er ein großes Fest organisieren und vergaß dabei seinen Eid.

Das Fest, zu dem alle eingeladen waren, fand auf einer Wiese unterhalb der Burg statt. Als es in vollem Gange war, die Musiker spielten, es brannten Feuer, um das Fleisch zu braten, tauchte plötzlich eine seltsame Gestalt auf. Obwohl es Hochsommer war, trug die Gestalt einen langen schwarzen Mantel und versteckte ihren Kopf unter einem Hut. Sie ging in die Mitte der Wiese, auf der das neue Liebespaar tanzte und stampfte fest auf den Boden. Mit lauter Stimme schrie er: "Das ist mir ja ein schöner Kreuzzug! Ich werde euch lehren zu den Ufern der Hölle zu schwimmen!"

Seine Stimme war so laut, dass sich Felsen von der Burg lösten und auf die Wiese fielen. Diese gab plötzlich nach und füllte sich mit Wasser. An der Stelle des Festes befand sich von nun an ein See, der heutige Waldecker Weiher (Etang de Waldeck).

Eine andere Version dieser Legende besagt, dass die Gattin des Herren der Burg Waldeck eine eifersüchtige und böse Frau war. Eines Nachts schlenderten unser Ritter mit seiner neuen Liebe, der jungen und hübschen Bäuerin, entlang des Waldecker Weihers. Seine Gattin lauerte ihnen auf und ritt plötzlich auf die Bäuerin zu. Sie packte sie an den Haaren und zog sie in den Weiher hinein. Als das Pferd schon hüfttief im Wasser stand, gelang es der Bäuerin ihre Angreiferin vom Pferd zu zerren. Das Pferd floh und die beiden Damen versuchten vergeblich ans Ufer zu gelangen. Aufgrund des moorigen Unterbodens und der Schlingpflanzen sanken sie mit jeder Bewegung tiefer ein und ertranken schließlich.

Seit dieser Zeit schweben bei Vollmond zwei weiße Nebelschwaden über der Wasseroberfläche.

Wir gehen wieder zurück zum Wanderweg, gehen links durch den Einschnitt und biegen an der Wegspinne rechts auf den Weg mit der Markierung Gelbes Rechteck (GR 532) ab. Ohne Steigung führt uns der Weg zum eindrucksvollen Felsmassiv des Erbsenfelsens. Der Erbsenfelsen besitzt ein natürliches Felsentor, das aus der Ferne (zum Beispiel vom Starpunkt dieser Tour) wie eine Erbse aussieht.

Wir folgen geradeaus dem Weg mit der Markierung Gelbes Rechteck (GR 532), der den Erbsenfelsen umrundet. An der Kreuzung folgen wir geradeaus dem Weg mit der Markierung Gelbes Rechteck (GR 532) und steigen langsam ins Kandelthal hinab. An einer Rechtskurve befindet sich links ein Wackelstein, der einen idealen Rastplatz darstellt. Im Tal angekommen, überqueren wir die Forststraße und folgen dem Weg mit der Markierung Gelbes Rechteck (GR 532). Auf unserer Linken sehen wir schon das Wasser des Erbsenweihers (2) durch die Bäume schimmern. Bevor wir den Damm nach links überqueren, lohnt sich ein kleiner Abstecher geradeaus zur Kapelle "Notre Dame des Bois".

Die Kapelle ist mit der Ruine eines Landhauses am Damm des Erbsenweihers ein letztes Zeugnis des Dorfes Erbsenthal, das heute nicht mehr existiert. Das Dorf Erbsenthal entstand wohl im 18. Jahrhundert mit dem Bau eines Bauernhofes und eines Sägewerks. Später ließ die ansässige Familie Creutzer ein kleines Schloss oder Landhaus bauen und führte Bauernhof und Sägewerk. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Dorf Erbsenthal schließlich fast vollständig zerstört.

Wir gehen zurück zum Erbsenweiher und folgen dem Weg auf dem Damm (Markierung Gelbes Rechteck (GR 532)) nach rechts. Auf der anderen Seite überqueren wir den Rothenbach und folgen geradeaus dem Pfad mit der Markierung Gelbes Rechteck (GR 532) bis zur "Grotte du Erbsenthal", einer Höhle in einem Buntsandsteinfelsen. Danach gehen wir auf dem gleichen Weg zurück zum Erbsenweiher und biegen links ab.

Ab hier folgen wir dem Weg mit der Markierung Gelbe Raute Richtung Neunhoffen. An einer Gabelung halten wir uns rechts und können kurz darauf auf dem anderen Bachufer die Reste der "Castemate de l'Altzinsel" entdecken. An einer Kreuzung halten wir uns rechts (Markierung Gelbe Raute). Wir biegen rechts auf die Straße ab und überqueren erneut den Rothenbach.

Variante 2

Diese Variante beschreibt die Nordschleife. Wir folgen der Straße nach rechts und folgen ihr an der Kreuzung geradeaus. Nach ca. 100 m biegen wir halbrechts auf den Weg mit den Markierungen Roter Ring und Gelber Ring ab. Wir folgen nun den Markierungen Roter Ring und Gelber Ring auf einem zunächst schier endlos geradem Weg zurück zum Startpunkt.

Der Verlauf der Variante 2 ist in der Karte rot gepunktet.

Wir gehen geradeaus den Pfad mit der Markierung Blauer ausgefüllter Kreis Richtung Ruine Rothenbourg im Zickzack den Hang hinauf. Wir queren einen Forstweg, dem wir kurz nach rechts folgen und biegen dann links auf den Pfad (Markierung Blauer ausgefüllter Kreis) ab, der uns zur Burg Rothenbourg (3) führt.

Rothenbourg (3)
Die kleine Burg Rothenbourg wurde im 13. Jahrhundert erbaut und von Raubrittern heimgesucht. Aus diesem Grund wurde sie 1368 von Straßburger Milizen belagert und vollständig zerstört. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie als Beobachtungsposten verwendet. Heute sieht man noch Mauer- und Zisternenreste. Von dem kleinen Aussichtsfelsen unterhalb der Burg kann man bei guter Sicht den Bergfried der Burg Waldeck in der Ferne ausmachen.

Wir gehen den gleichen Weg ein Stück hinunter und biegen links auf den Pfad mit der Markierung Blauer ausgefüllter Kreis Richtung Parking du Falkenstein ab. An einer Abzweigung biegen wir rechts ab und folgen dem Weg mit der Markierung Blauer ausgefüllter Kreis, der uns entlang des Rothenbergers führt.

Nach einer Weile biegen wir rechts auf einen asphaltierten Weg ab und gelangen zu einer Straßenkreuzung. Wir biegen halbrechts ab zum Parkplatz der Burg Falkenstein und folgen nun dem Weg mit der Markierung Gelbes Dreieck Richtung Ruine Falkenstein. Wir gehen immer geradeaus und folgen nach zwei Abzweigungen halblinks dem Pfad hinauf (Markierung Gelbes Dreieck). Unterhalb der Burg Falkenstein biegen wir links auf den Weg zu einer Haarnadelkurve. Hier gehen wir geradeaus und folgen dem unmarkierten Pfad zur Burg Helfenstein (4).

1328 erbaut, wurde die Burg Helfenstein schon 1437 von den Herren von Falkenstein wieder zerstört. Geht man um den Fels herum, sieht man noch bruchstückhaft den Aufgang zur einstigen Oberburg. Ein Geländer an der unerreichbaren Felsentreppe deutet darauf hin, dass der Felsen mal zugänglich war.

Das magische Schwert

Im 18. Jahrhundert waren die Bergrücken der Burgen Falkenstein und Helfenstein noch unbewaldet. In der Burg Falkenstein befand sich ein kleiner Bauernhof, der das Land bewirtschaftete. Hans, Sohn des Bauern, war Hirte und ließ seine Tiere gerne an den Resten der Burg Helfenstein grasen. Um sich die Zeit zu vertreiben, drehte er Steine um, untersuchte die Felsspalten und fand gelegentlich Tonscherben und andere Überbleibsel der ehemaligen Burg.

Eines Tages ging Hans mit seinen Tieren nach einem Sturm erneut zum Helfenstein. Dort entdeckte er einen umgefallenen Baum, dessen Wurzelteller ihn in seinen Bann zog. Er sah etwas schimmern und bald metallisch glänzen: Es war ein Schwert! Ohne jemandem etwas von seinem Schatz zu erzählen, nahm er voll Stolz das Schwert mit zum Bauernhof.

Am folgenden Tag ging er erneut zum Helfenstein und wurde am umgefallenen Baum von einem niedergeschlagenen und enttäuschten Ritter überrascht, der auf ihn zu warten schien. Hans erschrak und wollte umkehren, doch zog ihn die Gestalt magisch an. Der Ritter sprach zu Hans und bat ihn das Schwert an dieselbe Stelle zurückzubringen, an der er es gefunden hätte. Der Helfenstein sei mit einem Fluch belegt. Der Letzte der Helfensteiner würde das Schwert brauchen, um den Fluch zu besiegen.

Hans ging schnell zurück und legte das Schwert wieder in den Wurzelteller hinein. Zum Dank übergab ihm der Ritter eine Silbermünze mit dem Kopf von Maria Theresia von Österreich. Als Hans die Münze seinem Vater zeigte, wollte dieser wissen, wo er sie gefunden hatte. Hans erzählte seine Geschichte, doch niemand glaubte ihm. Vielmehr warf man ihm vor den Schatz der Burg Helfenstein gefunden zu haben und nicht teilen zu wollen.

Wir folgen dem unmarkierten Pfad zurück zur Haardnadelkurve des Weges und folgen ihm halblinks zur Burg Falkenstein (5) hinauf. Die Burg Falkenstein wurde schon 1127 durch den Grafen Peter von Lutzelbourg erbaut. Nach einer wechselhaften Geschichte und einem Großbrand, der anegblich vier Tage lang wütete, wurde die Burg 1678 endgültig zerstört. Heute gibt es trotz ihrer Zerstörung noch viel auf der Burg zu entdecken. Es sind noch einige Felsenkammern erhalten und die Oberburg beschert uns tolle Aussichten auf die Umgebung. In der Ferne können wir die Burg Waldeck sehen.

Der Böttcher der Burg Falkenstein

Der Legende nach ist ein gewissenloser Böttcher, der seine Kunden über den Tisch zog, in einer geheimen fenster- und türlosen Felsenkammer der Burg Falkenstein eingesperrt. Von Zeit zu Zeit macht er sich wieder ans Werk, um für seine Fehler zu bezahlen. Dann sind die lauten Hammerschläge im gesamten Tal zu hören und deuten auf eine herausragende Weinlese!

Nach der Burgbesichtigung gehen wir den gleichen Weg zurück und gehen nach der Haarnadelkurve geradeaus weiter (Markierung Blaues Kreuz). An der Abzweigung kurz vor einem Picknicktisch biegen wir rechts ab und folgen dem Weg mit der Markierung Blaues Kreuz hinab zum malerisch und ruhig gelegenen Etang de Lieschbach.

Wir überqueren den Damm und biegen auf der anderen Uferseite rechts ab. Der Weg (Markierung Blaues Kreuz) führt uns nun entlang des Weihers nach Norden. An einer Abzweigung biegen wir links ab und folgen dem Pfad mit der Markierung Blaues Kreuz hinauf zum Col Kachler und anschließend hinab zum Etang de Hanau. Wir folgen der Straße geradeaus und gelangen zurück zum Startpunkt der Wanderung.

Wichtige Hinweise

Das Be­treten der hier auf­ge­führ­ten und be­schriebenen Orte ge­schieht gänz­lich auf eigene Ge­fahr!
Alle An­gaben ohne Ge­währ!

Bitte be­achte und be­rück­sichtige un­bedingt die Warn­schilder des Jagd­betriebs (haupt­sächlich im Herbst) und der Fällungs­arbeiten. Vor allem bei den Fällungs­arbeiten herrscht Lebens­gefahr.

Bitte be­achte, dass die Strecken der Wanderungen und Burg­zugänge zwischen­zeitlich geändert sein können. Falls dies der Fall sein sollte, würde ich mich über eine kurze Nachricht an adminwanderparadies-wasgau.de oder über das Kontaktformular freuen, vielen Dank!

Einige angegebene Park­plätze sind keine offiziellen Park­plätze, sondern Stellen am Straßen- oder Weg­rand. Bitte respektiere diese Stellen und die Natur.

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