Frauenkirch, Matzenstein, Eselsplatz und La Redoute
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Rundweg durch den Wald von Offwiller
Diese Wanderung führt uns zu vielen und versteckten Kleinoden im Wald von Offwiller. Sie beginnt bei der Ruine der Frauenkirch und verläuft oberhalb von Offwiller zum Scheibenberg, wo das alljährliche "Schieweschlawe" stattfindet. Über den Rocher du Blohn und den Matzenstein geht es weiter zum Eselsplatz, an dem früher die Esel, die Eisenerz schleppten, rasten durften. Der Weg führt uns danach hinauf zum Weidenseel und anschließend zum Jaegerfels, Col de Steige und La Redoute mit Aussicht auf die Burg Grand-Arnsberg. Über den Col de Steige und das Diezthal gelangen wir zurück zur Frauenkirch.
Praktische Informationen
Interaktive Tourenkarte: http://umap.openstreetmap.fr/de/map/frauenkirch-matzenstein-eselsplatz-und-la-redoute_208354#14/48.9267/7.5365
Wanderkarte: ET 3714 - La Petite Pierre / Niederbronn-les-Bains / PNR des Vosges du NordDruckversion: Frauenkirch, Matzenstein, Eselsplatz und La Redoute (pdf)
Download: Frauenkirch, Matzenstein, Eselsplatz und La Redoute (gpx)
Startpunkt: Parkplatz an der Frauenkirch bei Offwiller. Im Ort auf die Rue Hanau Lichtenberg abbiegen, die dann zum Parkplatz führt.
Koordinaten (Dezimalgrad - WGS 84): 48.910223° / 7.536785° oder mit Google Maps herkommen: https://goo.gl/maps/BJBxUoeJcSM2Ungefähre Länge:
15,0 kmAnstieg:
330 mAnforderungen: Mittelschwere Wanderung auf gut markierten Waldwegen und -pfaden mit Wegstücken auf asphaltierter Straße.
Einkehr: In Offwiller, keine unterwegs.
Wegbeschreibung
Wir folgen zunächst der Straße zurück Richtung Offwiller und dem Schild "Accès aux circuits Blaues Dreieck, Roter ausgefüllter Kreis und Rotes Kreuz". Ein paar Meter weiter biegen wir links auf den Weg ab und folgen den Markierungen Richtung Eselsplatz, Untermuhlthal und Hochfirst. Auf der rechten Seite befindet sich auch schon die Frauenkirch (1).
Die Frauenkirch wurde im 14. Jahrhundert von den Herren von Lichtenberg als Wallfahrtskirche erbaut. Vor allem Kranke und Leidende auf der Suche nach Heilung, aber auch Bauern, die für eine gute Ernte beteten, suchten diesen Ort auf. 1507 war die Frauenkirch schon in schlechtem Zustand und wurde 1760 aufgegeben. 1808 wollten die Gemeinde und der Pfarrer von Lichtenberg die Frauenkirch wiedererichten, doch mit einer einzigen verbleibenden katholischen Familie in Offwiller scheiterte das Projekt. Schnell wurde aus der Frauenkirch eine Ruine und so gibt es außer dem Grundriss und ein paar Mauerresten nicht mehr viel zu sehen.
Die Distelmutter
Es war einmal in den 1880er Jahren eine alte Frau, die sich an manchen Abenden in der Nähe der Frauenkirch aufhielt. Niemand kannte sie und wusste wo sie herkam und so kam es, dass man kaum eines Auges würdigte, zumal sie einem einen Distelstrauch hinhielt. Sie wurde belächelt und man nannte sie die Distelmutter.
Eines Abends nahm ein etwas angetrunkener junger Mann ihren Distelstrauch an und bedankte sich höflich. Daraufhin sagte sie: "Vielen Dank, mein Lieber, du hast mich soeben von meinem Fluch befreit. Glaube mir, du wirst belohnt."
Sie verschwand in gleißendem Licht und der junge Mann ging etwas verwirrt nach Hause. Dort wollte er den Distelstrauch wegwerfen und merkte, dass sich dieser in Gold verwandelt hatte.
Wir gehen zurück zum markierten Weg und folgen ihm nach rechts (Markierungen Roter ausgefüllter Kreis und Rotes Kreuz). An einer Abzweigung folgen wir dem rechten Weg mit der Markierung Gelber Ring (Sentier circulaire autour du village). Wir passieren einen ehemaligen Steinbruch (Ancienne carrière), queren einen Weg mit der Markierung Roter ausgefüllter Kreis und gelangen zum Scheibenberg (2), an dem eine alljährliche Tradition stattfindet.
Die brennenden Scheiben des Scheibenberges
Auf der Lichtung des "Schiewebarri" versammeln sich die Einwohner von Offwiller jedes Jahr am Abend der Frühlings-Tagundnachtgleiche und feiern das "Schieweschlawe". Dazu entfachen sie ein Feuer und reihen Buchenscheiben mit ca. 12 cm im Durchmesser wie eine Perlenkette auf mitgebrachten Esskastanienstecken auf. Diese legen sie ins Feuer, damit die Scheiben Feuer fangen. Sobald dies geschehen ist, werden die Stecken samt brennenden Scheiben über dem Kopf geschleudert und gegen ein Felsenstück geknallt, sodass ein Funkenmeer entsteht.
Diese Tradition beruht auf einem alten Brauch, von dem man nicht genau weiß, ob er dazu diente böse Geister zu vertreiben oder dem ersehnten Frühling einen Willkommensgruß zu senden.
Wir gehen geradeaus weiter und folgen halblinks dem Weg mit der Markierung Blauer ausgefüllter Kreis Richtung Blohn. Am Dannweger Scheibenberg halten wir uns links und erreichen bald den Rocher du Blohn, von dem man eine zuwachsende Aussicht zur Rheinebene hat. Der Weg geht nun den Blohn hinauf und wir erreichen am Gipfel über einen kleinen Abstecher den Rocher du Matzenstein (3).
Wir folgen weiter dem Weg mit der Markierung Blauer ausgefüllter Kreis und stoßen bald auf einen Forstweg, dem wir nach links folgen. An der Kalten Eiche gehen wir geradeaus weiter (Markierung Blauer ausgefüllter Kreis Richtung Offwiller) und halten uns danach rechts und folgen den Markierungen Blaues Dreieck, Roter ausgefüllter Kreis und Rotes Kreuz zum Kreuzweg. Ab hier folgen wir der Markierung Blaues Dreieck zum Eselsplatz (4) (Schutzhütte).
Früher gönnten die Eseltreiber an diesem Platz ihren mit Eisenerz aus Offwiller und der Umgebung schwer beladenen Tieren eine Pause. Sie waren zu den Hochöfen von Mouterhouse und Baerenthal, die vom 17. bis ins 19. Jahrhundert aktiv waren, unterwegs.
Am Eselsplatz biegen wir links ab und folgen dem rechten Weg mit der Markierung Roter Ring Richtung Weidenseel. An einer Abweigung biegen wir rechts auf den Pfad mit der Markierung Roter Ring (Weidenseel direct), der uns im Zickzack hinauf zum Weidenseel führt.
Wir überqueren den Weidenseel, von dem man offenbar mal eine Aussicht gehabt haben muss und gehen im Zickzack den Weg hinunter. An der Abzweigung biegen wir rechts ab und folgen dem Pfad mit der Markierung Roter Ring Richtung Eselsplatz 15 mn ab. Unterhalb der Straße biegen wir links ab und folgen dem Weg mit der Markierung Grünes Kreuz, der bald darauf auf die Straße mündet. Zwischen den Bäumen können wir nach links immer mal wieder einen Blick auf die Burg Lichtenberg erhaschen.
Wir passieren die Source Mitteleck und erreichen bald darauf den Rocher du Chasseur (Jaegerfels) (5). Wir folgen weiterhin der Straße und der Markierung Grünes Kreuz zum Col de Steige (6) (Unterstand).
Ab hier folgen wir dem Weg mit der Markierung Roter Ring Richtung La Redoute. Nach einem kurzen gemeinsamen Wegstück mit der Markierung Grünes Kreuz biegen wir rechts auf den Pfad mit der Markierung Roter Ring ab, der uns hinauf zu La Redoute (7) führt.
La Redoute bedeutet "Schanze" auf deutsch und tatsächlich befand sich auf diesem Berg eine Befestigungsanlage, die sich strategisch günstig oberhalb der alten Verbindungsachse von Pirmasens nach Bouxwiller befand. Zwischen den Bäumen können wir Richtung Osten die Burg Grand-Arnsberg und den Grand Wintersberg sehen.
Der Weg verläuft nun auf dem Höhenrücken und stößt bald auf den Weg mit der Markierung Grünes Kreuz, dem wir nach links zurück zum Col de Steige folgen. Von dort folgen wir zunächst der Straße Richtung Offwiller und biegen nach ca. 500 m rechts auf den Weg mit der Markierung Gelbes Dreieck ab (Sentier Esther Baltzer, Offwiller par Eischidt). Von nun an folgen wir der Markierung Gelbes Dreieck bis zum Startpunkt der Tour. Der Weg verläuft zunächst parallel unterhalb der Straße und umrundet dann den Weidenseel in großem Bogen.
Im Diezthal (8) steigt der Weg im Zickzack hinauf und lassen den Weg zum Eselsplatz (Markierung Rotes Dreieck) links liegen. Wir passieren einen Wasserbehälter, die Stelle Eischidt und queren einen Weg mit Markierung Blauer ausgefüllter Kreis. Wir folgen weiterhin unserem Weg mit der Markierung Gelbes Dreieck und erreichen nach einer kurzen Weile die Straße, der wir geradeaus zum Parkplatz folgen.