Klein-Frankreich und Berwartstein
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Kurze Tour im Reich des Hans Trapp
Diese kurze Tour ist den Besuchern der Burg Berwartstein gewidmet, die sich zusätzlich noch ein bisschen die Beine vertreten möchten. Nach einem steilen, aber kurzen Anstieg bietet sich die Umrundung des Nestelberges mit Aussichtspunkt nach Süden und Burg Klein-Frankreich optimal dafür an. Denn vom Talblick Niederschlettenbach reicht die Aussicht zu den Burgen Hohenbourg und Wegelnburg. Die zweite Aussicht der Tour befindet sich bei der Burg Klein-Frankreich, die wohl die schönste Sicht auf die Burg Berwartstein bietet. Zum Schluss steht die Besichtigung der Burg Berwartstein an, in der auch eingekehrt werden kann. Wer eine noch kürzere Tour gehen möchte, lässt die Umrundung des Nestelberges einfach weg.
Praktische Informationen
Interaktive Tourenkarte: http://umap.openstreetmap.fr/de/map/klein-frankreich-und-berwartstein_205764#15/49.1052/7.8630
Wanderkarte: Dahner FelsenlandDruckversion: Klein-Frankreich und Berwartstein (pdf)
Download: Klein-Frankreich und Berwartstein (gpx)
Startpunkt: Parkplatz unterhalb der Burg Berwartstein. Beschilderung ab Erlenbach bei Dahn.
Koordinaten (Dezimalgrad - WGS 84): 49.107371° / 7.864220° oder mit Google Maps herkommen: https://goo.gl/maps/5VH593eLqRH2Öffentliche Verkehrsmittel: Bus von Bad Bergzabern oder Dahn nach Erlenbach bei Dahn auf der Strecke Bad Bergzabern - Dahn (Linie 545) (VRN).
https://www.vrn.de/
Hinweis: An Samstagen wird Erlenbach bei Dahn von der Buslinie 525 (Bad Bergzabern - Vorderweidenthal - Annweiler am Trifels) bedient. Kein Verkehr an Sonn- und Feiertagen von November bis April. An Sonn- und Feiertagen von Mai bis Oktober wird zusätzlich die Haltestelle Erlenbach bei Dahn (Burg Berwartstein) angefahren.Von Erlenbach bei Dahn (ca. 0,8 km):
Wir folgen der Binsenhohlstraße nach Südosten und der Markierung Felsenland Sagenweg (Geist auf blauem Hintergrund) bis zur Burg Berwartstein. Nach ca. 500 m biegen wir kurz hinter dem landwirtschaftlichen Gebäude rechts auf die Wiese ab. Wir überqueren die Wiese zwischen den Zaunpfählen und gehen den Hang zur Straße, an der wir links abbiegen, hinauf. An der Gabelung halten wir uns rechts und gelangen zur Burg.Ungefähre Länge:
4,4 kmAnstieg:
129 mAnforderungen: Leichte Wanderung auf gut markierten Waldwegen und -pfaden mit kurzem unmarkierten Wegstück. Darüber hinaus gibt es einen steilen, aber kurzen Anstieg (und Abstieg).
Einkehr: In der Burgschänke Berwartstein.
Hinweise: Der Wehrturm Klein-Frankreich ist nicht zugänglich und der Besuch der Burg Berwartstein kostet Eintritt.
http://burgberwartstein.de/Tipp: Eine Taschenlampe kann für die Besichtigung der unterirdischen Felsengänge und -kammern der Burg Berwartstein hilfreich sein. Deren Eingang befindet sich ganz unten im Burggarten bei den alten überdachten Kriegswaffen.
Wegbeschreibung
Wir folgen dem Weg Richtung Süden und erreichen eine Wegspinne am Waldrand. Hier folgen wir dem Weg mit der Markierung Hans-Trapp-Tour (Schwarzer Ritterhelm) Richtung Burg Klein-Frankreich. Der Weg wird kurzzeitig ziemlich steil. An der nächsten Wegspinne biegen wir links ab und nehmen den mittleren Weg mit der Markierung Hans-Trapp-Tour (Schwarzer Ritterhelm) Richtung Naturcampingplatz und Seehof Weiher.
Der Weg umrundet den Nestelberg nördlich und verläuft dann an dessen östlichen Flanke. Nach einer Weile biegt der markierte Weg links ab, wir gehen aber geradeaus und folgen dem unmarkierten Weg und stoßen schnell auf einen breiten Forstweg. Wir halten uns rechts und folgen nun der Markierung Blaues Rechteck. Der Weg umrundet den Nestelberg leicht steigend nun südlich und wir gelangen zur Stelle "Rastplatz südlich Nestelberg". Links geht es ein paar Schritte hinunter zum Talblick Niederschlettenbach (1), von dem wir eine schöne Aussicht nach Südwesten auf Niederschlettenbach und die Burgen Hohenbourg und Wegelnburg haben.
Wir laufen zurück zum Weg, biegen links ab und folgen wieder der Markierung Blaues Rechteck. Nach einer Weile geht der Weg steil bergab und wir erreichen die Wegspinne, die wir vom Hinweg kennen. Diesmal halten wir uns rechts und gelangen schnell zur Burg Klein-Frankreich (2) gelangen.
Burg Klein-Frankreich
Der Wehrturm Klein-Frankreich wurde vermutlich 1484 erbaut. Der Name kommt wohl daher, dass er Angriffe von französischen Truppen abwehren sollte. Er diente vor allem als Vorwerk der Burg Berwartstein und war auch immer im Besitz des jeweiligen Besitzers der Burg Berwartstein. Ein Besuch lohnt sich trotzdem, denn wir genießen von hier eine tolle Aussicht auf Burg Berwartein und den Rödelstein.
Wir gehen den gleichen Weg zurück zur Wegspinne, biegen rechts ab und nehmen den linken Weg mit der Markierung Hans-Trapp-Tour (Schwarzer Ritterhelm) zurück zum Parkplatz der Burg Berwartstein. Wir gehen geradeaus weiter zur Kreuzung und gehen links hinauf zur Burg Berwartstein (3).
Burg Berwartstein
Im 12. Jahrhundert errichtet, wird die Burg 1591 durch einen Brand zerstört. Im späten 19. Jahrhundert wird sie wiedererbaut und ist heute ein Besuchermagnet. Man erfährt viel über das damalige Ritterleben und kann es sich anhand eingerichteter Räume, z. B. der Burgküche auch gut vorstellen. Von den beiden Terrassen hat man ebenfalls eine tolle Aussicht auf die Umgebung.
Nach der Burgbesichtigung gehen wir zurück zum Parkplatz, bzw. nach Erlenbach zur Bushaltestelle.
Wertvolle Pferdeäpfel
Es war einmal eine Frau, die auf dem Berwartstein nach Brombeeren suchte. Die Burg lag in Trümmern und alles war von Efeu, Farn und Brombeeren überwuchert. Sie bahnte sich einen Weg durch das Dickicht und blickte verwundert auf Pferdeäpfel. Sie konnte sich nicht vorstelle, wie sich ein Pferd hierher hätte verirren können.
Beim Pflücken der Brombeeren vergaß sie schnell die Pferdeäpfel und erinnerte sich wieder daran, als sie abends zu Hause ihre mostreifen Brombeeren aus ihrem Korb holte. Sie erzählte ihrem Mann die Geschichte und als sie fertig war, beschimpfte er sie aufs Übelste. Jeder wisse, dass solche Pferdeäpfel vom Pferd des Wilden Jägers stammten und sie sich in Gold verwandelten, wenn man sie mit nach Hause nehmen würde.
Die Goldkugel des Berwartsteins
Es lebte einmal ein junger Ziegenhirte, der seine Ziegen auf den Schlossberg des Berwartsteins trieb. Dort fand er eine seltsame gelbe Kugel, mit der er den gesamten Nachmittag lang spielte. Plötzlich rollte ihm die Kugel weg und verschwand in einer Erdspalte. Als er zu Hause seine Geschichte erzählte, sagte man ihm, dass es sich um die Goldkugel des Berwartsteins handelte nach der schon viele erfolglos gesucht hätten.
Das Mädchen und die Schlange
Die Erlenbacher Kinder zogen oft gerne los auf den Berwartstein, um dort Verstecken zu spielen. Ein kleines Mädchen kannte den Zugang zu den unterirdischen Gängen der ehemaligen Burg und suchte sie auf. Obwohl sie sich vorher schon oft hier versteckt hatte, war diesmal alles anders.
Die unterirdischen Gänge waren in ein seltsames Licht getaucht und in einer Mauernische fand sie eine Flasche, deren Inhalt grün leuchtete. Eine Schlange wand sich um die Flasche und zischte das Mädchen giftig an. Daraufhin floh das kleine Mädschen schreiend nach draußen und berichtete zwei Waldarbeitern von ihrem Erlebnis.
Die beiden Waldarbeiter suchten die unterirdischen Gänge auf, konnten aber nichts entdecken, denn geheimnisvolle Schötze, Schlangenköniginnen oder Elfen offenbaren sich nur unschuldigen Kindern.
Die Burgfrau zu Berwartstein
Eines Tages wurde die Burg Berwarstein von einem Feind belagert und eingenommen. Die Burgherren kämpften unerbittlich bis zum letzten Mann, doch konnten sie die Eindringlinge nicht besiegen.
Der Feind glaubte alle Burgbewohner umgebracht zu haben, doch war es der Burgfrau und ihrem Säugling gelungen in ihrem Versteck tief in der Burg unentdeckt zu bleiben. Als die siegtrunkenen schließlich Feuer legten, wollte sie lieber sterben als sich dem Feind auszuliefern. Sie stürmte auf den Dachboden und stürzte sich mit ihrem Säugling in das Flammenmeer, das sie augenblicklich verschlang.
Alljährliche zeigt sie sich auf der Burg und schaut mit Wehmut auf die Verwüstung ihrer Burg. Dann stürzt sie sich voller Verzweiflung mit ihrem Säugling den Fels hinab.