Fleckenstein, Loewenstein, Hohenbourg, Wegelnburg und der Kappelstein

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Vier-Burgen- und Grenzgängertour

Diese Wanderung verbindet zwei Klassiker zu einer Tour. Wir erkunden zunächst die faszinierende Burg Fleckenstein bevor es am Langenfels hinauf zum Krappenfels und den wild romantischen Burgen Loewenstein und Hohenbourg geht. In dieser Gegend gibt es viele Legenden, die die Burgen zum Leben erwecken. Anschließend führt die Tour zur Wegelnburg und hinunter nach Nothweiler. Der zweite Teil führt zur Eisenerzgrube und hinauf zum Kappelstein, von dem man einen Drei-Burgenblick genießen kann. Über den Col de Litschhof und den Gimbelhof geht es zurück zum Startpunkt.

Praktische Informationen

Weg­beschreibung

Der Weg führt wahlweise auf der ab hier wenig befahrenen D 525 (Achtung Busse) oder auf dem Wanderweg mit der Markierung Rot-weiß-rotes Recht­eck, dem Köhlerweg (Sentier des Charbonniers) nach Südwesten zum Empfangsbereich der Burg Fleckenstein, an dem sich auch die Bushaltestelle der Linie 317 befindet. Der Eintritt zur Burg Fleckenstein ist kostenpflichtig, hier können Eintrittskarten erworben werden. Beim Vorzeigen des Bustickets wird ein Rabatt gewährt. Es ist ggf. möglich einen weiteren Rabatt für den Eintritt der Zitadelle von Bitche zu bekommen. Die Öffnungszeiten ändern sich mehrmals jährlich; weitere Informationen unter http://www.fleckenstein.fr/de/oeffnungszeiten/.

Der Weg zur Burg Fleckenstein (1) ist offensichtlich und sehr leicht zu finden. Von der Burg hat man einen fantastischen Rundumblick auf den Hirtsfelsen auf deutscher und die Burgen Hohenbourg und Loewenstein, sowie Langenfels, Krappenfels und Gimbelhof auf französischer Seite.

Der Brunnenbauer der Burg Fleckenstein

Eines Tages entschied der Burgherr einen Brunnen bauen zu lassen. Daraufhin nahm ein Brunnenbauer die Arbeit mit ein paar Gehilfen an. Monate später beschwerten sich die Gehilfen über die Hitze am Brunnenboden und legten die Arbeit nieder. Alleine arbeitete der Brunnenbauer weiter.

Dann endlich verkündete er endlich Wasser gefunden zu haben. Um den Burgherren seinen Erfolg zu zeigen, gingen sie beide in einem Korb in die Tiefe hinab. Doch die Hitze wurde immer schlimmer und plötzlich schossen riesige Flammen aus dem Boden hervor. Lachend sprang der Brunnenbauer in die Leere, um in die Hölle zurückzukehren. Angsterfüllt ließ sich der Burgherr hinaufziehen und goss Weihwasser in den Brunnen. Seit dem Tag nach diesem Ereignis gibt der Brunnen ergiebig und gutes Wasser.

Von der Burg Fleckenstein gehen wir zunächst zurück zum Empfangsbereich und biegen hinter dem letzten Haus links und hinter dem Transformator rechts ab auf den Weg mit der Markierung Rotes Drei­eck. Diesem folgen wir entlang des gesamten Langenfels (2) bis zum Col Hohenbourg. Etwas über dem Fuße des Langenfels hat man einen guten Blick auf die Burg Fleckenstein und später auch zum Gimbelhof, Krappenfels und Loewenstein. Spannend ist auch die Sicht durch ein natürliches Felsentor.

Vom Col Hohenbourg folgen wir weiterhin dem Weg mit der Markierung Rotes Dreieck bis zum Krappenfels (3). Von hier eröffnen sich uns schöne Blicke auf den Gimbelhof und die Burg Fleckenstein.

Wir laufen denselben Weg zurück und dann rechts den Pfad mit der Markierung Deutsch-Französischer Burgenweg (Schwarzer Turm) hinauf zur Burg Loewenstein (4). Wie ein Schiff thront der Burgfelsen über dem Wald und bietet uns eine tolle Aussicht nach Süden und Westen.

Der Linkenschmitt der Burg Loewenstein

Einer der Raubritter, der in der Burg Loewenstein hauste, beschlug sein Pferd linksseitig, um seine Verfolger zu betrügen, was ihm den Spitznamen Linkenschmitt einbrachte. Eines Tages wurde er dennoch festgenommen und geköpft.
Noch heute geistert er nachts wildschreiend mit seiner Bande in der Burg herum.

Der Pfad führt uns schnell zur Burg Hohenbourg (5). Von dieser Burg sind noch einige Details erhalten, vor allem das Tor im Stile der Renaissance. Von der Aussichtsterrasse hat man einen 360°-Blick. Die Burg Fleckenstein sieht nun ganz klein aus. An klaren Tagen kann man den Grand-Wintersberg und den Schwarzwald sehen.

Conrad Puller von Hohenbourg, der Minnesänger

Der Winter ist gekommen,
Den kleinen Vöglein ist genommen ihr Gesang.
Lang ist die schwere Zeit.
D'rum trauern sie,
und ich wie sie.
O gut ist sie, die ich so sehr vermiss',
und der ich gerne diene.
In Oesterreich, da ist es schön gewiss,
doch ach, von Wien wär' ich gern weit;
ich wollte sein am Rhein bei meiner Schönen,
bei meiner Schönen,
fänd' doch der König, es wär Zeit...

— Conrad Puller (1276)

Die Weiße Dame der Burg Hohenbourg

Unweit der Burg Hohenbourg befindet sich kurz vor der Deutsch-Französischen Grenze der Maidenbrunnen, der Zeuge einer traurigen Geschichte ist: Lange Zeit waren die Herren von Hohenbourg und von Wegelnburg verfeindet. Und wie es kommen musste, verliebte sich der Knappe Robert von Wegehiburg in Edwige, Tochter des Herren von Hohebourg. Sie verweilte oft an der ergiebigen Quelle zwischen den beiden Burgen.

Eines Tages ging Robert auf die Jagd. Er jagte einem Wildschwein hinterher, dass zu der Quelle hetzte, an der Edwige weilte. Im Eifer des Gefechts sprang das Wildschwein auf Edwige, doch Robert, ein guter Jäger, konnte das Wildschwein gerade noch rechtzeitig abfangen und gewann durch diese Tat das Herz seiner Geliebten. Oft verbrachten die beiden heimlich Zeit an dieser Quelle zwischen den verfeindeten Burgen.

Doch überraschte der Herr von Hohenbourg eines Tages seine Tochter in den Armen des Sohnes seines Erzfeindes. In blinder Wut erdolchte er Robert vor Edwiges Augen. Diese brach vor Trauer zusammen und starb an Ort und Stelle, sodass sie ihrem Geliebten augenblicklich in das Reich der Toten folgte.

Seit diesem schrecklichen Tag wachsen zwei Vergissmeinicht-Stauden an dieser Quelle, die heute als Maidenbrunnen bekannt ist. Nicht selten kann man hier in der Abenddämmerung einen weißen Schatten über dem Maidenbrunnen sehen: es handelt sich um den Geist Edwiges, die aus den Kellern der Hohenbourg herabsteigt und den Ort ihrer Liebe aufsucht. Dort singt sie traurige Worte und vergießt Tränen in das Rinnsal, bevor sie wieder vom Winde getragen verschwindet.

Die goldene Wiege

Eines Tages wurde die Burg Hohenbourg von allen Seiten belagert. Der Herr der Burg Hohenbourg wehrte sich wie er nur konnte, doch waren seine kleinen Truppen schnell überwältigt, sodass die Belagerer schnell in die Oberburg gelangten.

Daraufhin begab sich der Herr von Hohenbourg zu seiner Frau. Er erstach sie augenblicklich mit der einen Hand und mit der anderen sein Neugeborenes, das friedlich in der goldenen Wiege schlief, die er aus dem Gold seiner Raubzüge gefertigt hatte. Ohne zu zögern warf er Frau und Kind samt goldener Wiege in den Brunnen hinein und ging in den Kampf gegen seine Belagerer.

Man sagt, dass der Herr von Hohenbourg in diesem Kampf durch mehr als 100 Schwertstichen umgekommen war. Man sagt auch, dass sich in dem Brunnen immer noch die goldene Wiege befindet.

Von der Burg Hohenbourg führt uns der Weg zunächst zum legendenträchtigen Maidenbrunnen und zum Kaiser-Wilhelm-Stein (Schutzhütte) an der deutsch-französischen Grenze (Markierung Deutsch-Französischer Burgenweg (Schwarzer Turm)). Ab hier steigt der Weg zur Wegelnburg (6) an. Kurz vor der Burg befindet sich links des Weges der Krötenstuhl, den man der Sage nach freitags lieber meiden sollte.

Die Prinzessin und der Krötenstuhl

Es war einmal eine Prinzessin, die in der Wegelnburg lebte. Sie war so bildschön, dass viele junge Herren mehrmals täglich um ihre Hand baten. Lustlos wimmelte sie jeden jungen Herr ab, denn sie wollte lieber alleine in ihren Gemächern sein und ihre langen blonden Haare kämmen.

Viele der jungen Herren konnten diese Abweisung nicht ertragen und nahmen sich augenblicklich das Leben. Weil sie jeden Herren abwies und ihre blendende Schönheit der Männlichkeit nicht verwehrt bleiben durfte, wurde sie mit einem Fluch in das Reich der Schatten belegt. Daraufhin verschwand die Prinzessin ins Dunkle und musste jeden Freitag in Form einer Schlange auf einem einsamen Felsen, den sogenannten Krötenstuhl südlich der Wegelnburg, aufsuchen.

Um sie von diesem Fluch zu befreien, muss ein Reisender drei Aufgaben bestehen:

An einem Freitag muss er die Schlange küssen ohne von ihr gebissen zu werden. Am darauffolgenden Freitag tritt die Prinzessin in Form einer hässlichen feuerspeienden Kröte in Erscheinung, die der Reisende erneut küssen muss ohne sich zu verbrennen. Am dritten Freitag in Folge, hat die Prinzessin ihren menschlichen Körper zurückerlangt, jedoch sitzt sie oben auf dem Krötenstuhl und klagt ihr Lied in einer unmenschlichen Trauer. Die letzte Aufgabe besteht darin eine Haarlocke der Prinzessin zur nahen Wegelnburg zu bringen.

Wer diese drei Aufgaben erfolgreich erfüllt hat, dem wird die Prinzessin reich beschenken und zur Frau werden. Bis zum heutigen Tage hat dies jedoch noch niemand geschafft und die Schlange wartet jeden Freitag weiterhin auf ihren Retter.

Die Aussicht von der Wegelnburg ist schlichtweg atemberaubend. Der Blick auf die waldreichen Hügel des Wasgaus mit ihren Felsen und Burgen ist sehr beeindruckend. Bei guter Sicht kann man von hier die Dahner Burgengruppe, den Rödelstein und Asselstein und die Burgen Neuscharfeneck, Lindelbrunn, Trifels und Berwartstein sehen. Nicht zu vergessen sind die Burgen Loewenstein und Hohenbourg, die sich in unmittelbarer Nähe befinden.

Variante 1

Wer sich für die kurze Variante entschieden hat, folgt der Markierung Rotes Recht­eck zurück zum Maidenbrunnen und weiter bergab bis zum Col Hohenbourg. Dort biegen wir links ab und folgen dem Weg mit der Markierung Roter aus­ge­füllter Kreis zum Gimbelhof (11), anschließend bringt uns die Markierung Rot-weiß-rotes Recht­eck zurück zum Parkplatz.

Der Verlauf der Variante 1 ist in der Karte rot gestrichelt.

Der Deutsch-Französische Burgenweg geht an der Informationstafel im Zickzack zum Durchbruch des Langen Felsen hinunter. Ab hier folgen wir dem Weg mit der Markierung Felsenland Sagenweg (Geist auf blauem Hintergrund) durch die Zeppelinhalde hinunter nach Nothweiler (7). Alternativ kann diese Tour auch hier begonnen und beendet werden (Bushaltestelle der Linie 252 nach Dahn und Wissembourg; Wanderparkplatz in der Lembacher Straße).

Variante 2

Wer sich die Höhenmeter des Kappelsteins sparen möchte, kann die Hauptstraße überqueren, rechts in die Wiesenstraße abbiegen und dem Grenzgängerweg (zwei blaue Köpfe) auf direktem Wege zum Col de Litschhof (10) folgen. Von dort aus geht es über den Gimbelhof (11) zurück zum Parkplatz (Markierungen Blauer ausgefüllter Kreis und ab Gimbelhof (11) Rot-weiß-rotes Recht­eck).

Der Verlauf der Variante 2 ist in der Karte rot gepunktet.

Wir überqueren die Hauptstraße und gehen am Brunnen vorbei in die Villenstraße, deren Straßenverlauf wir bis zum Waldrand folgen. Hier biegen wir links ab und folgen dem Pfad mit der Markierung Grenzgängerweg (zwei blaue Köpfe). Nach einer Weile erreichen wir eine Schutzhütte an der wir rechts abbiegen und zur Eisenerzgrube Nothweiler (8) gelangen.

Im Sommerhalbjahr werden Führungen zu jeder vollen Stunde ab 11 Uhr bis 17 Uhr außer montags und dienstags angeboten; weitere Informationen unter http://www.nothweiler.de/erzgrube.html.

Der Grenzgängerweg (zwei blaue Köpfe) führt uns nun den Kolbenberg hinauf bis zum Kappelstein (9) von dem man einen tollen Dreiburgenblick auf die Wegelnburg, Hohenbourg und Loewenstein hat. Ein symbolischer Nachbau erinnert an den militärischen Turm, der an dieser Stelle gestanden hatte.

Links des Holztürmchens geht der Grenzgängerweg (zwei blaue Köpfe) den Berg auf französischer Seite hinab zum Col Schaufelshald. Wir überqueren die Straße und folgen weiter dem Grenzgängerweg (zwei blaue Köpfe), der nun parallel der Straße zum Col de Litschhof (10) (Schutzhütte) führt.

Wir überqueren erneut die Straße und folgen dem Weg mit der Markierung Blauer ausgefüllter Kreis bis zum Gimbelhof (11) (an beiden Gabelungen halten wir uns links). Zwischendrin bieten sich uns schöne Aussichten auf den Krappenfels, Langenfels und die Burg Fleckenstein. Vom Gimbelhof führt uns der Weg mit der Markierung Rot-weiß-rotes Recht­eck zurück zum Parkplatz. Wer mit dem Linienbus zurückfahren möchte, bleibt auf dem markierten Weg, der zur Bushaltestelle führt.

Wichtige Hinweise

Das Be­treten der hier auf­ge­führ­ten und be­schriebenen Orte ge­schieht gänz­lich auf eigene Ge­fahr!
Alle An­gaben ohne Ge­währ!

Bitte be­achte und be­rück­sichtige un­bedingt die Warn­schilder des Jagd­betriebs (haupt­sächlich im Herbst) und der Fällungs­arbeiten. Vor allem bei den Fällungs­arbeiten herrscht Lebens­gefahr.

Bitte be­achte, dass die Strecken der Wanderungen und Burg­zugänge zwischen­zeitlich geändert sein können. Falls dies der Fall sein sollte, würde ich mich über eine kurze Nachricht an adminwanderparadies-wasgau.de oder über das Kontaktformular freuen, vielen Dank!

Einige angegebene Park­plätze sind keine offiziellen Park­plätze, sondern Stellen am Straßen- oder Weg­rand. Bitte respektiere diese Stellen und die Natur.

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